Verein Staufersaga e.V. baut ehrenamtlich einen Prunkwagen zur Landesgartenschau
Schwäbisch Gmünd (sv). Mit gleich zwei Beiträgen präsentiert sich die Stadt Schwäbisch Gmünd am Landesfestumzug anlässlich der Heimattage Baden-Württemberg am Sonntag, 8. September, in Rottenburg.
Die älteste Stauferstadt, die im vergangenen Jahr ihr 850- jähriges Stadtjubiläum feierte, entsendet eine gut 100–köpfige Fußgruppe, die die wechselvolle Geschichte Gmünds wiederspiegelt. Hier werden Steinmetze, Zimmerleute, Schneider und Maler ebenso zu sehen sein wie „Hübschlerinnen“ und Bettler.
Den Bogen in die Zukunft schlägt dann ein extra für die Heimattage gebauter Festwagen, der von einem „Gmünder Kind “, einem historischen Unimog gezogen wird. Dieser Umzugsbeitrag lädt die Besucher bereits zur 2014 in Schwäbisch Gmünd stattfindenden Landesgartenschau ein. Der romanische Turm der Johanniskirche ist auf dem Wagen ebenso zu sehen wie das Gmünder Wappentier, das Einhorn, sowie der zur Landesgartenschau geplante Aussichtsturm „Himmelsstürmer“. Natürlich alles „eine Nummer“ kleiner.
Zu den Heimattagen in Rottenburg macht die Stadt Schwäbisch Gmünd mit einem Prunkwagen, Blumenmädchen, einer besonderen Abordnung von: Philosophia, Sokrates und Platon und einem kleinen Stauferzug auf die Landesgartenschau 2014 aufmerksam. Es wurde heftig überlegt, wie man den Bogen schließt, die Landesgartenschau mit der mittelalterliche Kultur, die unabdingbar mit Schwäbisch Gmünd in Verbindung steht, zu vereinen. Die Idee stammt aus einer Handschrift des 12. Jahrhunderts, dem „Hortus Deliciarum“ dem Garten der Köstlichkeiten, der Äbtissin Herrad von Landsberg. Mit dem Garten der Köstlichkeiten ist die Landesgartenschau 2014 gemeint, mit ihrer Pflanzenwelt und tausenden von Blumen. Dies soll mit den Blumenmädchen und den vielen Blumen auf dem Prunkwagen noch stärker akzentuiert werden. Die drei Wahrzeichen auf dem Prunkwagen sind der Turm der Johanniskirche, das Einhorn, Symbolfigur von Schwäbisch Gmünd und der Himmelsstürmer.
Dem Prunkwagen folgt die Philosophia. Sie wird in der Handsachrift des 12. Jahrhunderts als erste Wissenschaft dargestellt, aus der die so genannten sieben Freien Künste (in Form von Quellen) ausfließen. Der dreiköpfige Kopfschmuck verweist auf den Blick der Philosophia auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Symbol für die sieben Freien Künste trägt Phisolophia vor sich her. Auf der einen Seite den Vierweg, das Quadrivium, auf der anderen Seite den Dreiweg, das Trivium.
Den Vierweg repräsentieren die Handwerker: Steinmetze, Zimmerleute, Schneider und Maler. Sie stehen für die Astronomie, Geometrie, Arithmetik und für die Musik. Der Dreiweg wird durch die Gelehrten der drei Religionen Christentum, Judentum und den Islam symbolisiert und bedeutet Rhetorik, Dialektik und Grammatik. Sokrates und Platon begleiten die Philosophia, weil sie als wichtigste Vertreter des mittelalterlichen Weltbildes stehen. Dieser großen Symbolik folgen ein Herold, danach Kaiser Heinrich VI. und seine Gemahlin Konstanze von Sizilien samt Hofstaat und verschiedenen Zünften. ( Zimmerleute, Steinmetze, Maler und Schneider).
Den Abschluss bildet ein Schildträger mit den Worten:
„Auf Wiedersehn in Schwäbisch Gmünd 2014“. Der komplette Zug samt Prunkwagen wurde in Ehrenamts-Arbeit des Staufersaga e.V. geschaffen. Für den Wagenbau war Heinz Stegmaier verantwortlich. Unterstützt wurde er von Peter Scholze, Albert Heinzmann, Herbert Moll, Norbert Kretschmann, Reinhold Schön, Walter Kuhn, Kurt Bauer und Winfried Breitweg. Ralf Hörner von Hörner Colorativ verschönerte den Prunkwagen durch seine Malerei und Ulrike Hinderer wird den Wagen mit einer paradiesischen Blumenpracht ausstatten.
Alle Gewandungen und Kostüme sind in der Gewandmeisterei des Staufersaga e.V. unter der Leitung von: Martina Alt für Schnitte, Carolin Kraut, Gundi Mertens, Christine Petraschke für Kopfbedeckungen und Christine Zorniger sowie die Mithilfe von Riba und Mosen Nasemzaden entstanden.
Die Blumenmädchen die am Festtag den Prunkwagen mit der Nummer 37 begleiten heißen:
Sabine Eisenmann, Katrin Barth, Barbara Noller, Lena Häusser, Birgit Seibold, Astrid Musch und Eva Kleesattel, Andrea Kirschmer.
Ein Dank für Material und Einsatz geht an folgende örtliche Firmen: OBI Baumarkt, Spedition Häberle, VRW Eisen und Metall Handelsgesellschaft mbH, Prototechnik sowie an das städtische Baubetriebsamt samt der Stadtgärtnerei.