Lutherausfahrt der Theatergruppe
von Staufersaga
Zum 500. Reformationsjahr 2017 schrieb Matthias Ihden das historische Theaterstück: Höllenfeuer - Luther der Rebell. Das Theaterstück war eine Gemeinschaftsproduktion zwischen dem Staufersaga-Verein und dem Schönblick. Alle Aufführungen im Schönblick waren gut besucht, oder ausverkauft.
Die dreitägige Lutherausfahrt der Theatergruppe startet auf der Wartburg.
Die mittelalterliche Höhenburg gilt als Symbol für wesentliche Epochen deutscher Geschichte. Sie wurde 1999 von der UNESCO in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen. Die Gründung wird dem Jahr 1073 zugeschrieben. Geprägt von den Ereignissen des frühen und späten Mittelalters wurden immer wieder bauliche Veränderungen an der Wartburg vorgenommen. Letzte bedeutende Erweiterung war um 1913.
Große Persönlichkeiten deutscher Geschichte haben auf der Wartburg gewirkt. U.a. Ludwig IV., die hl. Elisabeth, Liszt, Goethe, Schiller. Kurfürst Friedrich der Weise veranlasste einen fingierten Überfall auf Luther, nach dem päpstlichen Bann während des Wormser Reichstages 1521, brachte ihn aber auf der Wartburg in Sicherheit. Der Reformator verbrachte dort 9 Monate als "Junker Jörg", verfasste viele Schriften, wobei Luthers größtes Werk die Übersetzung des Neuen Testaments in ein in allen deutschen Regionen verständliches Deutsch war.
Nach einer ausgiebigen Burgführung geht die Fahrt weiter nach Leipzig. Einzigartige bauliche Veränderungen des Stadtbildes nach der Wende, harmonisch, mit zum Teil mittelalterlicher Bausubstanz verschmolzen, begeistert das wunderschöne Stadtbild mit vielen Kirchen, (Nikolaikirche und Thomaskirche), Innenhöfen und Parkanlagen beim Stadtrundgang.
Am zweiten Tag ist zunächst Wittenberg das Ziel. Hier wird das Wohnhaus von Katharina und Martin Luther besichtigt. Darauf folgt ein Spaziergang durch die schnurgerade Haupt-Pracht-Straße mit der Universität, an der Philipp Melanchthon zusammen mit Luther gelehrt hat. Der Weg führt am prächtigen Marktplatz vorbei, geradewegs zur Schlosskirche, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier schlug Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen an die Tür des Kirchen-Haupteinganges.
Das bekannte Rundbild "Inmitten der Menschen vor 500 Jahren" von Yadegar Asisi gibt ein atmosphärisches fotorealistisches Bild von den Ereignissen vor 500 Jahren wieder. Danach geht es am Nachmittag in das schöne Städtchen Torgau. Hier wird die Katharina-Luther-Stube besichtigt. Schloss Hartenfels, damals politisches Zentrum der Reformation mit der weltlichen und kirchlichen Machtstellung von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen, glänzt prächtig renoviert. Die Schlosskirche, 1544 von Luther geweiht, lädt zum Verweilen ein.
Den Tagesabschluss bildet das gemeinsame Abendessen im berühmten Auerbachkeller im Zentrum Leipzigs, wo die Staufersaga-Gruppe überraschend auf berühmte Gmünder Persönlichkeiten trifft. Auf der Heimfahrt am Montag steht noch die Lutherstadt Eisleben auf dem Programm. Hier wurde Luther am 10. November 1483 geboren, verbrachte im benachbarten Mansfeld seine Jugend. Am 18. Februar 1546 starb er auf seiner letzten Reise in seiner Geburtsstadt Eisleben. Besonders beeindruckend ist die kleine St. Petri-Pauli-Kirche, in der Luther getauft wurde. Die klare Architektur der Kirche, mit den Ringen im Fußboden in immer weiter verlaufenden Kreisen bis zum Taufbrunnen hinterlässt bei jedem Besucher einen tiefen Eindruck. Das planende Berliner Architektenbüro AFF ist dafür mit dem Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2013 ausgezeichnet worden.
Das große Luther-Denkmal auf dem Marktplatz von Eisleben bildet den gebührenden Abschluss dieser einzigartigen Kulturreise. Für alle "Tannhäuser" und Mitwirkende des Luther-Theaterstücks wird diese Ergänzung zu den im Vorjahr erworbenen Erkenntnissen über den großen Reformator Martin Luther unvergesslich bleiben.